Oliver Kampmeier
Cybersecurity Content Specialist
Performance Max (PMax) ist Googles All-in-One-Kampagnentyp, der maschinelles Lernen nutzt, um Anzeigen über alle Google-Netzwerke hinweg auszuspielen. Aber mal ehrlich, das hast du wahrscheinlich schon hundertmal gehört.
Rund um PMax wird viel diskutiert. Viele bemängeln die mangelnde Transparenz und sehen darin ein Risiko. Du weißt schlicht nicht, wohin dein Budget fließt oder was genau deine Ergebnisse wirklich antreibt.
Wenn du PMax trotzdem testen willst oder bereits Kampagnen damit fährst, gibt es Möglichkeiten, das Beste herauszuholen. In diesem Guide zeigen wir dir wichtige Insights und Strategien, damit du fundierter entscheiden kannst. Und ganz wichtig: Miss die Qualität des Traffics, den PMax auf deine Website bringt. Nur so findest du heraus, ob du tatsächlich echte, wertvolle Nutzer erreichst oder ob du bloß für schöne Zahlen bezahlst.
Bevor du PMax startest, solltest du deine Conversion-Tracking-Einstellungen und Kampagnenziele gründlich prüfen. Sei konkret: Was bedeutet Erfolg für dich? Denn die Kampagne optimiert strikt auf das, was du vorgibst. Sei es ein Ziel-CPA oder Ziel-ROAS. Setze also realistische und rentable Ziele und passe sie mit zunehmender Datengrundlage an.
Wenn du vage bleibst oder auf sekundäre Metriken optimierst, wird PMax genau darauf fokussieren mit möglicherweise enttäuschendem Ergebnis.
Damit PMax-Kampagnen ihr volles Potenzial entfalten, musst du eine breite Palette hochwertiger Creatives liefern. Dazu gehören verschiedene Überschriften, Beschreibungen, hochauflösende Bilder und idealerweise ein eigenes Video. Falls du kein Video bereitstellst, erstellt Google automatisch eines. Besonders auf YouTube und im Display-Netzwerk steigern überzeugende Creatives die Performance.
Sobald du herausfindest, welche Inhalte am besten funktionieren, kannst du diese in weiteren Kampagnen gezielt skalieren. Auch die beste Automatisierung kann schlechte Werbemittel nicht kompensieren.
Beim Einrichten der Kampagne kannst du Audience-Signale hinzufügen, um PMax in der Lernphase eine Richtung zu geben. Diese Signale helfen der KI, potenzielle Käufer schneller zu finden, sind aber keine strikten Zielgruppenbeschränkungen. Am besten funktioniert es, wenn du eigene Kundendaten (bspw. frühere Käufer) hochlädst, Custom-Intent- oder Custom-Segment-Zielgruppen auf Basis relevanter Keywords erstellst oder Googles In-Market- und Affinitäts-Zielgruppen hinzufügst, die zu deinem Produkt passen.
Eine Zielgruppe wie „In-Market für Fitnessgeräte“ kann deine Kampagne gezielt verbessern. Achte darauf, nicht zu viele Signale hinzuzufügen. Qualität geht vor Quantität. Falls Neukundengewinnung dein Ziel ist, aktiviere die Neukundengewinnungs-Einstellung und schließe bestehende Kunden aus.
Nutze Markenausschlüsse, damit PMax keine Anzeigen auf deine eigenen Markenbegriffe ausspielt. Sonst bezahlst du für Traffic, den du ohnehin bekommen hättest. Außerdem stehen dir drei Arten von Keyword-Ausschlüssen zur Verfügung:
Content-Ausschlüsse in Performance Max (PMax)-Kampagnen ermöglichen es Werbetreibenden, ihre Anzeigen von Inhalten auszuschließen, die nicht zur eigenen Marke oder den Kampagnenzielen passen.
Diese Funktion ist besonders nützlich, um Markensicherheit zu gewährleisten und sicherzustellen, dass Anzeigen nicht neben unangemessenen, kontroversen oder irrelevanten Inhalten erscheinen.
Damit kannst du bestimmte Begriffe ausschließen, sodass deine Anzeigen nicht erscheinen, wenn Nutzer danach suchen. Neben Markenbegriffen solltest du auch gängige irrelevante Begriffe wie „gratis“ oder „Jobs“ ausschließen. Prüfe regelmäßig den Search Terms Insights Report von PMax, um weitere irrelevante Themen zu identifizieren und auszuschließen.
Wenn PMax wertvolle generische Keywords „kannibalisiert“, kannst du diese als Exact Match Keywords in einer Search-Kampagne hinterlegen. So priorisierst du sie in der Search-Kampagne, während PMax andere Bereiche abdeckt.
Hier kannst du sicherstellen, dass bestimmte Suchbegriffe innerhalb einer spezifischen Kampagne ausgeschlossen werden.
Google hat kürzlich ein Update ausgerollt und das Limit von 100 negativen Keywords pro Performance Max-Kampagne aufgehoben. Ursprünglich sollte dieses Limit das Gleichgewicht zwischen Kontrolle durch Werbetreibende und der automatisierten Optimierung von PMax wahren.
Google hat diesen Kurs nun offenbar geändert und bietet mehr Flexibilität: Werbetreibende können jetzt Hunderte negative Keywords hinterlegen – für mehr Kontrolle über Targeting und Budgeteinsatz.
Auch wenn PMax keine gezielte Steuerung der Placements erlaubt, kannst du auf Kontoebene Placements ausschließen. Überprüfe zuerst unter „Berichtseditor → Wann und wo Anzeigen ausgeliefert werden → Placement der Performance Max-Kampagne“, wo deine Anzeigen erschienen sind.
Schließe minderwertige Platzierungen wie Mobile-Apps aus, indem du unter „Tools -> Eignung der Inhalte -> Ausgeschlossene Placements“ spezifische Platzierungen, wie Apps, Websites oder YouTube-Kanäle, hinzufügst. Du kannst zum Beispiel alle Apps oder bestimmte Kategorien wie Spiele-Apps ausschließen.
Dadurch lenkst du dein Budget auf eher hochwertige Werbeumfelder. Auch für Markensicherheit kannst du in den Kontoeinstellungen bestimmte Inhaltskategorien, wie anstößige Inhalte, ausschließen.
Anstatt eine einzige PMax-Kampagne für alles zu nutzen, kann es sinnvoll sein, mehrere Kampagnen oder Asset-Gruppen mit spezifischen Zielen zu erstellen. Zum Beispiel kannst du separate Kampagnen für verschiedene Produktkategorien oder Marken schalten, um Budgets gezielter einzusetzen. Das verbessert nicht nur die Performance, sondern gibt dir auch mehr Steuerungsmöglichkeiten.
Achte darauf, dass sich die Kampagnen oder Asset-Gruppen nicht überschneiden. Nutze Inventar-Filter für Shopping-Feeds oder organisiere Asset-Gruppen nach Zielgruppen, wie eine Gruppe für Unternehmen und eine für Endkunden. Da PMax keine separaten ROAS-Ziele oder Budgets für Asset-Gruppen erlaubt, sollten Segmente mit unterschiedlichen Zielen besser in separate Kampagnen ausgelagert werden.
PMax ist keine „Set & Forget“-Kampagne. Überprüfe regelmäßig den Insights-Bereich in Google Ads, um Trends, Zielgruppen-Insights und die Performance deiner Werbemittel zu analysieren. Der Asset-Kombinationsbericht zeigt dir, welche Kombinationen aus Überschriften, Bildern und Beschreibungen am besten funktionieren. Der Suchanfragen-Bericht hilft dir dabei, Suchbegriffe zu erkennen, auf die PMax Anzeigen ausspielt. Achte darauf, ob viele Klicks auf Marken- oder Konkurrenzbegriffe entfallen. Das kann ein Zeichen sein, dass du die Steuerung nachbessern solltest.
Behalte außerdem die Budgetentwicklung und Conversion-Trends im Blick. Falls PMax viel Budget verbraucht, aber keine entsprechenden Conversions liefert, überprüfe, ob das Geld in ineffiziente Kanäle fließt. Falls du feststellst, dass PMax sich mit anderen Kampagnen überschneidet, kannst du Gebotsstrategien anpassen.
Nutze alle Tipps, um deine Kampagnen zu optimieren, so holst du mehr aus deinem Budget heraus und steigerst die Performance. Aber nimm die Zahlen, die dir PMax liefert, nicht ungeprüft hin. PMax verschleiert oft, woher der Traffic wirklich kommt und auf dem Papier sieht vieles besser aus, als es ist.
Deshalb ist es entscheidend, die Qualität des Traffics zu messen, den PMax liefert. Nur so kannst du ehrlich bewerten, ob PMax für dich ein effektives Tool ist oder nur ein Black Box-System mit aufgeblähten Metriken.
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